Der Panamakanal (canal de Panama)
Unumstritten ist der Panama-Kanal eines der Highlights in Panama.
Ein Besuch hier gehört zum Pflichtprogramm, wenn man in Panama ist.
Mit der Entdeckung des pazifischen Ozeans im Jahre 1513 durch den spanischen Eroberer Vasco Balboa begann die Menschheit von einer Verbindung der zwei Weltozeane zu träumen.
Der Panamakanal ist heute - entgegen häufiger Missinformationen zu 100% unter der Kontrolle von Panama und ist mittlerweile von allen hochseetauglichen Schiffe befahrbar.
Ein weiterer interozeanischer Kanal zwischen Atlantik und Pazifik wurde Ende 2014 in Nicaragua begonnen, es geht aber nicht richtig weiter. Mit dem Bau wurde das chinesische Unternehmen HK Nicaragua Canal Development Investment beauftragt und sie bekommen eine 100- jährige Konzession für den Kanal, falls sie das eines Tages fertig bekommen.
Ein paar interessante Daten zum Kanal von Panamá:
- Die durchschnittliche Durchquerungszeit für den Panama- Kanal liegt bei 24 Stunden, inklusive der Wartezeiten. Die reine Fahrtzeit sind etwa 8 Stunden, aufgrund der Wartezeiten an den Schleusen. Die schnellste Durchquerung wurde 1970 von dem amerikanischen Kriegsschiff "Pegasus" erreicht, welches den Panama- Kanal in 2 Stunden und 41 Minuten durchquert hat.
- Falls alle Felsen und Gesteine, die für den Panama- Kanal ausgegraben wurden auf einen Zug verladen würden, so würde dieser sechsmal um die Welt reichen.
- im Durchschnitt zahlt ein Schiff für die Durchquerung des Panama-Kanals stolze 25000 US$, abhängig von Gewicht und Größe. Aber es gibt auch Ausnahmen: im August 1928 durchschwamm der Amerikaner Richard Halliburton und musste nur 36 Cent an Gebühren bezahlen. Was die mit dem Geld wohl angestellt haben?
2016 wurde der Panamakanal erweitert:
Obwohl noch viele der heute üblichen Containerschiffe mit ihren Abmessungen problemlos den Kanal benutzen können, wurde 2007 zukunftsweisend entschieden eine Verbreiterung zu bauen, um die Zukunft des Kanals zu sichern. Das Bauprojekt, bei dem zeitweise bis zu 40.000 Arbeiter beschäftigt wurden, 12 Millionen Tonnen Zement und über 190.000 Tonnen Stahl verbaut wurden ist ohne größere Verzögerungen über die Bühne gegangen und im Juni 2016 eröffnete der erweiterte Panamakanal seine Schleusen.
Jetzt ist der Kanal bereit für die Schiffe der Neopanamax-Klasse, auch „Megacarrier“ genannt, auf die bis zu 14.000 Container geladen werden können; zuvor konnten nur Schiffe mit maximal 4.400 Containern an Bord den Kanal durchqueren.
2015 durchquerten fast 15.000 Schiffe den Kanal, das sind ungefähr 6% des Welthandels. Mit der Erweiterung reagierte Panama auf den Trend zu immer größeren Schiffen und hofft den Handel in den nächsten Jahren verdoppeln zu können: Jetzt können 96% der existierenden Schiffe den Kanal nutzen, anstatt die viel längere und gefährlichere Route um das südamerikanische Kap Hoorn zu wählen.
Für den Ausbau wurde der Culebra-Durchstich mühsam vertieft und verbreitert, an beiden Weltmeeren sind neue Zugangskanäle entstanden, die jetzt zusätzlich zu den vorherigen arbeiten.
Am Pazifik sind es die Cocolí-Schleusen, am Atlantik die Agua Clara-Schleusen, beide mit dreistufigen, wassersparenden Schleusenanlagen mit unglaublichen 427 m Länge und 55 m Breite pro Kammer. Mit Hilfe von Wasserauffangbecken neben der Schleuse soll während des Schleusenvorgangs 60 Prozent weniger Süßwasser verbraucht werden.
Hier ein interessantes Video der Tagesschau zum Ausbau: